Als Sebastian Kurz mit 24 Jahren Staatssekretär wurde, erntete er Spott und Hohn. Jetzt ist Kurz 27 und soll Außenminister werden. Die Geschichte einer Blitzkarriere.
Kann man neben einem Job als Außenminister ein Jurastudium abschließen? Diese Frage muss sich Sebastian Kurz demnächst stellen. Er soll Anfang kommender Woche, knapp drei Monate nach den Parlamentswahlen, neuer österreichischer Außenminister werden – mit nur 27 Jahren.
Für Kurz wäre es der zweite große Karrieresprung innerhalb von knapp drei Jahren: Michael Spindelegger, Vizekanzler und Parteichef der konservativen ÖVP, gab Kurz im April 2011 den neu geschaffenen Posten des Integrationsstaatssekretärs im Innenministerium. Spott und Hohn prasselten daraufhin auf den Jungspund ein, der noch mitten im Studium stand. Damals saß er erst seit einem halben Jahr im Wiener Gemeinderat, hatte keinerlei Expertise zum Thema Integration und war vor allem für seine Auftritte im Wiener Kommunalwahlkampf 2010 bekannt: Als Chef der Jungen ÖVP (der er bis heute ist) war er mit dem an die Parteifarbe Schwarz angelehnten Slogan „Schwarz macht geil“ und einem „Geilomobil“ genannten schwarzen SUV durch Wien getourt.
Doch innerhalb eines Jahres nach seinem Amtsantritt wich der allgemeine Spott erstauntem Respekt. Der Staatssekretär – groß, gertenschlank, zurückgegelte Haare – bemühte sich, sein Schnöselimage abzulegen und sich bodennah und unprätentiös zu geben … Weiterlesen auf sueddeutsche.de
sueddeutsche.de, 13.12.2013