Studierende fordern auf einer Demonstration in São Paulo auf einem Transparent zur Verteidigung der Geisteswissenschaften auf

Schwachköpfe!

So beschimpft Brasiliens rechtsextremer Präsident Bolsonaro die Studenten. Er sieht die Universitäten als Hort der Linken und bestraft sie mit rigidem Sparkurs

Sabine Righetti hat schon einiges gesehen an den brasilianischen Universitäten. Gänge, die dunkel bleiben, weil das Budget der Uni keine neuen Glühbirnen mehr hergibt; Professorinnen, die den Müll wegbringen, weil das Reinigungspersonal eingespart wurde. Einmal, sagt Righetti, habe ein Biologe sie in sein Labor eingeladen, das zwei Jahre zuvor bei einem Gewitter überschwemmt worden war. „Die Geräte waren kaputtgegangen“, erzählt Righetti. Bis heute seien viele nicht repariert, der Kollege arbeite nun theoretisch.

Righetti ist Politikwissenschaftlerin und Bildungsforscherin, sie sitzt in einem Konferenzraum an der Unicamp, der Landesuniversität von Campinas im Bundesstaat São Paulo, wo sie lehrt. Es ist ruhig, ein später Vormittag am Semesterende. Die Kürzungen der Uni-Budgets begannen 2014, erzählt Righetti, noch unter der linken Präsidentin Dilma Rousseff, als Brasilien in eine Wirtschaftskrise rutschte. „2016 dachte ich: Jetzt sind wir am Grund des Brunnens angekommen – seither wurde es jedes Jahr schlimmer.“ Als dann der rechtsextreme Präsident Jair Bolsonaro im Januar sein Amt antrat, habe sich noch einmal etwas verändert. „Jetzt kommt zu den Finanzproblemen ein Ton der Bedrohung“, sagt Righetti. Weiterlesen auf Zeit Online

Die Zeit, 5. Dezember 2019

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