Die Frau im Tor

Mit 16 hat Susanne Peter die Gruft mitgegründet. 26 Jahre später kämpft sie immer noch für Obdachlose

Wären die Schmalzbrote nicht gewesen, wäre Susanne Peter heute wohl Nonne. Gläubige Katholikin, Ministrantin, in der Pfarrjugend engagiert – sie hatte die besten Voraussetzungen für ihren Traumberuf. Aber da waren die Schmalzbrote, da war der Tee, und da war der Keller unter der Barnabitenkirche. Deshalb ist Susanne Peter, 42, heute keine Nonne, sondern eine Institution der Wiener Obdachlosenhilfe. Weiterlesen »

Mohnkampf

Ein Sikh verdächtigt eine Wiener Blumenhandlung, schwungvollen Handel mit halblegalen Drogen zu betreiben

Auf der hellgrünen Tür des Geschäfts, das angeblich Familien zerstört, klebt ein „Don’t worry, be happy“-Sticker. Ein Mann mit Turban betritt den Verkaufsraum, drückt dem Besitzer wortlos einen Zehneuroschein in die Hand, bekommt ebenso wortlos einen der prall gefüllten Säcke gereicht, die sich hinter dem Tresen stapeln, und ist schon wieder draußen.

Aus dem grauen Sack purzeln Dutzende hellbraune Kapseln – sie sehen aus wie etwas, das man bei einem Herbstspaziergang einsammelt. Wegen dieser Kapseln hat Sukhbir Singh dem Geschäft mit der hellgrünen Tür den Kampf angesagt. Weiterlesen »

Mit dem Rücken zur Wand

In der Siedlung Wolfersberg zeigte der rote Wohnbaustadtrat Michael Ludwig seine kapitalistische Seite

Vom „Schutz der Bewohner“ und davon, dass Wohnen in Wien leistbar bleiben müsse, spricht der Wiener SPÖ-Wohnbaustadtrat Michael Ludwig gern in Inseraten und Interviews. Gottfried Krause gerät in Rage, wenn er das liest.

Krause ist Leiter des Arbeitskreises Baurecht im Wiener Siedlerverband. Er hat in den letzten Monaten Menschen vertreten, denen das Rote Wien seine kapitalistische Seite gezeigt hat: Die Stadt hat die jährlichen Kosten für den Grund, auf dem ihre Häuser stehen, um 2000 Prozent angehoben. Weiterlesen »