Irland hat die Wirtschafts- und Finanzkrise angeblich gut überstanden – aber dabei eine Generation junger, kreativer Menschen verloren
Vor ein paar Tagen hat Joe Byrne mit Freunden gefrühstückt. Sie machen das regelmäßig, früher trafen sie sich in Dublin, heute sitzen sie vor ihren Computern, die Webcams eingeschaltet: Brenda in Kanada, Luke in Hongkong, Sinéad in Moldawien und Joe daheim in Irland. Ungefähr ein Drittel seiner Freunde, sagt Byrne, habe in den vergangenen fünf Jahren das Land verlassen.
Irland gilt als Staat, der gut durch die Wirtschaftskrise gekommen ist; als Beispiel dafür, dass die von Europäischer Union (EU), Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) verordnete Sparpolitik funktioniert. Tatsächlich hat sich die Wirtschaft des Landes nach einem massiven Einbruch leicht erholt. Aber seit Beginn der Krise im Jahr 2008 wandern junge Menschen in Scharen aus – und kommen oft nicht wieder … Weiterlesen auf sueddeutsche.de
Süddeutsche Zeitung, 3.8.2015